Warum es ihn doch gibt und geben muss...

Stell' dir vor, du wachst eines morgens auf und spürst eine warmweiche Hand auf deinem Bauch, die vor dem Einschlafen noch nicht dort gelegen hat. Vorsichtig drehst du dich auf die andere Seite und starrst ungläubig auf das nun nicht mehr leere zweite Kissen neben dir... zwei große dunkle Augenlider heben sich langsam aus ihrer Ruheposition und zwei ebensolche Augen schenken dir den ersten Sonnenstrahl des Tages. Wie in Zeitlupe wandert dein Blick über die Nase hinweg bis zu seinen Lippen, die regungslos deinen Traum dieser Nacht zu wiederholen scheinen. Du möchtest diesen Augenblick festhalten, du wünschst, er möge nie vergehen, aber du träumst ja noch... bis es neben dir raschelt. Jetzt wagst du nur noch einen kleinen Spalt deiner Augen zu öffnen und erkennst so nur im Halbdunkel des Zimmers die sich entfernende halbnackte Gestalt. Eine kleine Ewigkeit später schreckt dich die Sonne hoch, die plötzlich zwischen den gerade geöffneten Gardinen hervorscheint und der Duft frischen Kaffee's und gebackener Brötchen erfüllt langsam den Raum. "Guten Morgen Liebling, der Kaffee ist fertig." Die Stimme vermischt sich angenehm mit den Gerüchen, die aus der Tasse und dem Brotkörbchen strömen, die neben deinem Bett stehen...

Das ist nur der Beginn der Definition eines Traummannes und diese Szene kann beliebig verlängert werden. Aber darum geht es hier nicht. Vielleicht mal eine etwas sachlichere Beschreibung: ein Traummann ist derjenige, der genau so viel und so wenig dafür tut, dass 'sie' ein beständiges Gefühl des Wohlseins entwickelt. Diese Forderung ist doch auch absolut berechtigt, denn wer möchte sich nicht lieber wohl als unwohl fühlen. Uns allen ist ja auch schließlich klar, dass ein Wohlsein auch trübe Momente erfahren kann und erfahren wird. Das sollte zumindest klar sein.

Tja, aber welche Partnerschaft fängt nicht so an wie oben beschrieben? Und welcher Mann ist nicht am Anfang genau der Mann, den Frau sich immer gewünscht hat? Der Mann, auf den 'sie' ein ganzes Leben gewartet hat? Der Mann, den sie um keinen Preis der Welt mehr eintauschen möchte? Eben der Traummann? Ja, der Traummann! Zumindest für den ersten Teil seiner 'Karriere', und dann kommt der zweite Teil – und oftmals der letzte:

Der Traum geht, aber der Mann bleibt...

Und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Ja, er wird auch mal liegen bleiben und nicht den Kaffee und die Brötchen ans Bett bringen. Er wird auch mal seine Augen geschlossen halten und weiterschlafen wollen, weil der letzte Abend auf der Fete ihrer besten Freundin spät geworden ist. Er wird auch mal nicht die Vorhänge vorziehen, weil es draußen wie aus Kübeln gießt. Er wird auch mal einfach nur so keinen Bock haben aufzustehen. Oder so ähnlich...

Aber am nächsten Sonntagmorgen wird er wieder mit 'ner Kanne voll dampfenden Kaffees vor dem Bett stehen und die Vorhänge vorziehen. Oder am übernächsten. Und vielleicht will sie dann einfach noch schlafen...

Szenen wie diese spielen sich ab und nicht selten zerbricht die schöne Welt des Traumes daran. Derjenige, der vor kurzer Zeit noch den Traum darstellte, erfüllt diese Rolle auf einmal nicht mehr – oder nicht mehr vollständig, immer und ständig. Da geht es gar nicht mal um die Gewohnheit, die sich eingestellt hat, sondern nur um das Fehlen eines Tatbestandes. Das ist doch ganz egal, um welchen es geht! Ob es das fehlende Frühstück am Bett ist, die einmal nicht heruntergeklappte Klo-Brille oder die Tatsache, dass 'er' am Vorabend die Bedienung im Café mehr als nur angelächelt hat...

Der Traum geht, aber ein Trauma bleibt...

Was dann zurückbleibt, ist oftmals nur das eigene Eingeständnis, sich eben geirrt zu haben und dass der Traum eben doch nur ein Trau war... oder dass der Traummann kein Traummann war.

Ein Traum ist immer nur eine kurze Zeitspanne und der Mensch, der darin vorkommt, ist auch nur für diese kurze Weile präsent. Wird dieser Mensch auf einmal Wirklichkeit, erkennt man diesen Traum als erfüllt an. Aber der Traum ansich ist fort. Die Realität besteht dann aus der Präsenz des Erträumten mit all seinen Formen und Facetten, und dazu gehört die ganze Bandbreite, die der Mensch zu bieten hat: gute und weniger gute Eigenschaften, Fehler, Nichtperfektionismus. Dann kannst du es dir einfach machen und etwas ändern:

Der Mann geht, und der Traum kehrt zurück...

Aber du musst dich irgendwann entscheiden: entweder bleibt der Traum oder der Mann!

Resumee:

Es ist absolut legal und wichtig, an den Traummann bzw. Traumpartner zu glauben und auf seine Ankunft zu hoffen. Es gibt ihn, zwar nicht an jeder Straßenecke, aber öfters, als man glaubt. Nur sollte man sich darüber im klaren sein, dass der Traum mit seiner Erfüllung endet. Die Wirklichkeit dauert länger als der Traum – viel länger und endet nicht am Sonntagmorgen mit Sonnenschein und dem Frühstück im Bett.

Und sollte das alles trotzdem nicht helfen:

TRAUMMANNEX – bei Bedarf eine Kapsel vor dem Schlafengehen



Zu Risiken und Nebenwirkungen betrachten Sie Ihr bisheriges Leben und fragen Sie ihre Freunde oder Therapeuten...